Kurz vor der Welcome Week

Ab morgen beginnt die Semana de Bienvenida/Welcome Week/Begrüßungswoche der Uni. Neben Einteilungen in Kurse und organisatorischen Dingen, steht unter anderem auch eine Bootstour um die Insel sowie Dinner und Partyabende auf dem Programm. Gestern haben wir bereits eine kleine Kneipentour absolviert und bei Cuba Libre und Tropical (=das kanarische Bier) den Abend genossen.

Übrigens sind wir mit dem Internetanschluss in unserer Wohnung weitergekommen. Nachdem wir anfangs nach Besuchen bei Ono, Orange und Vodafone recht enttäuscht waren, waren wir am nächsten Tag bei Movistar um so glücklicher. Ein perfekt englisch sprechender Mitarbeiter hat uns ein Angebot unterbreitet ohne Mindestlaufzeit von 12 Monaten. So können wir nach 5 Monaten problemlos kündigen und zahlen etwa 44 Euro/Monat für ADSL+Telefon. Da dieser Preis ja durch 3 Personen geht, ist das für uns noch voll im grünen Bereich.

Der Installateur mit dem Gratis-WLAN-Router soll am Montag kommen und unsere Internetleitung aktivieren. Momentan sitzen wir gerade an der Promenade in einer Bar und nutzen Gratis-WLAN, das hier recht weit verbreitet ist. Skypen ist aber natürlich recht schwierig, obwohl das sicherlich bei der Aussicht sehr sehenswert wäre…

Heute morgen waren wir einmal den Canteras Strand rauf und runter joggen. Eine bessere Joggingstrecke kann man sich kaum vorstellen, man muss lediglich etwas Zickzack um die Besucher laufen. Danach kann man gleich ins Meer springen um sich abzukühlen.

Mit diesem Bild aus unserer Wohnung in Richtung des Plaza de la Victoria beende ich meinen schnell runtergeschriebenen Post, da mein Akku gleich leer ist. Die nächsten Posts kommen dann hoffentlich schon über die Internetleitung aus unserer Wohnung!

Kontoeröffnung & Internet

Nachdem wir gestern den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüssel bekommen haben, mussten wir uns heute um den Internetanschluss kümmern. Die Wohnung besitzt zwar eine Internetleitung sowie drei alte (!) Router, jedoch müssen wir uns selbst um einen Vertrag mit einem spanischen Anbieter kümmern. Die ca. 28 Jahre alte Tochter der Vermieterin, die perfekt deutsch und spanisch spricht, war gestern netterweise schon mit uns bei zwei Läden. Diese waren jedoch so überlaufen, dass wir nicht wirklich weiterkamen. Also machten wir uns heute morgen Gedanken, wie wir weiter vorgehen. Voraussetzung für den Abschluss eines Internetvertrages ist ein spanisches Konto, wo die monatliche Grundgebühr abgebucht werden kann.

Deswegen machten wir uns auf den Weg zu einer spanischen Bank und fragten nach einem Konto für Nicht-Residenten (“cuenta corriente para noresidentes”). Die Dame am Schalter verwies uns weiter zu einer anderen Bank 50 m weiter in der Straße. In dieser Bank namens “bancaja” wurden wir freundlich empfangen und mit einer Mischung aus spanisch und englisch verstanden wir uns auf Anhieb mit der Sachbearbeiterin. Zu unserer Verwunderung kostet das Konto nichts – keine Eröffnungs-, Transfer, oder Kontoführungsgebühren! Die EC-Karte inkl. Online-Banking ist ebenfalls gratis für Kunden unter 26 Jahren. Wir hatten eigentlich mit relativ hohen Gebühre gerechnet, da wir noch keine “tarjete de residencia” haben und noresidentes-Konten angeblich recht teuer sein sollen. 10 Minuten später standen wir bereits draußen mit den Kontounterlagen und überwiesen im Hotelzimmer gleich 100 Euro per Auslandsüberweisung (per IBAN-Nummer) auf das neue Konto. Das Thema spanisches Konto war somit bereits mittags erledigt.

Nach diesem Erfolgserlebnis dachten wir es geht so weiter und wir gingen – nach einem kleinen Abstecher im beeindruckenden Kaufhaus El Muelle in der Hafengegend –  zum nächsten Shop des Internetanbieters Ono. Dort standen wir allerdings um 13:30 Uhr vor verschlossenen Türen, da schon Siesta war. Diese geht bei kleineren Geschäften etwa von 13-17 Uhr, was in Deutschland wohl undenkbar ist.

Wir waren uns einig, dass wir uns der spanischen Kultur ja auch etwas anpassen müssen (Thema Integration…) und beschlossen ebenfalls Siesta am Canteras-Strand zu machen. Die ersten Stunden, die wir uns nach dem ganzen Organisationstress nahmen um mal etwas zu entspannen und das erste Atlantik-Bad feierlich zu vollziehen. Der Strand war sehr gut gefüllt (ca. 98 % Spanier) und es war absolut traumhaft. Durch die Wolken, die am Berg Pico de Nieves hängen bleiben, ist es in Las Palmas immer leicht bewölkt. Dies ist aber sehr angenehm, da man nach einer halben Stunde knalliger Sonne auch mal zehn Minuten leichte Bewölkung gut vertragen kann.

Um 18 Uhr ging unsere Suche nach einem Internetprovider weiter. Im Ono-Shop erfuhren wir, dass ein ADSL-Vertrag eine Mindestlaufzeit von 18 Monaten hat. Bei einer vorzeitigen Kündigung nach fünf Monaten würden 150 Euro Gebühr fällig. Die monatliche Gebühr beträgt stolze 39,90 Euro, Installation inkl. Wifi-Router ist gratis. Leicht geschockt von den Preisen verließen wir den Laden. Wir stellten fest, dass die Preise im Internet Lock-Preise sind, die z.B. nicht die recht hohen Leitungsgebühren umfassen. Weiter ging es noch zu Orange und Vodafone, wo man im Laden jeweils eine Nummer ziehen muss wie in Deutschland in der Behörde. Man wird dann aufgerufen, wenn ein Berater frei ist. Auch dort wurden wir nicht wirklich glücklich wegen zu langer Mindestlaufzeiten. Gegenüber den angebotenen Surf-Sticks, die zwar monatlich kündbar sind,  sind wir noch skeptisch (zu Recht???). Wir bezweifeln, dass die Geschwindigkeit ausreicht für drei parallel surfende Studenten. Zudem gibt es eine Begrenzung von 2  GB Traffic, die bei Erreichen dazu führt, dass die Geschwindigkeit noch weiter reduziert wird…Bei dem letzten uns bekannten Anbieter Movistar konnten wir uns leider nicht mit der Verkäuferin wirklich verständigen, was uns bislang eigentlich das erste mal hier seit unserer Ankunft passiert ist. Insofern ist das Thema Internet erstmal noch weiter offen.

Als Abschluss des Tages brachten wir schon einmal unserer Koffer rüber in unsere Wohnung, da wir morgen aus dem Apartmenthotel Miami ausziehen. Nach den etwa 20 Minuten Fußweg an der Promenade vom Parque Santa Catalina zu unserer neuen Wohnung, kauften wir noch schnell im naheliegenden Supermarkt Mercadona ein. Dieser wird in erster Linie von den Spaniern zum Einkaufen benutzt und ist dementsprechend günstig. Der Laden ist riesig und das Sortiment ist umfangreicher als bei Edeka, Spar oder Rewe in Deutschland. Kurz vor Ladenschluss um 21:15 Uhr gingen wir mit den Zutaten für ein feierliches Festmahl (Spaghetti Bolognese…) in unsere Wohnung mit der perfekt ausgestatteten Küche. Die Zubereitung mit Hilfe des “Touch-Pad-Herds” war schnell gemacht, so dass wir endlich essen konnten.

Der Tag war wieder einmal sehr laufintensiv und uns tun die Beine extrem weh. Vielleicht sollten wir mal umswitchen von Flip Flops auf festeres Schuhwerk. Organisatorisch sind wir soweit eigentlich komplett durch bis auf den (extrem wichtigen) Internetanschluss um den wir uns weiter kümmern werden. Bis dahin werden wir auf Bars an der Promenade ausweichen wo man mit Laptops freies WLAN nutzen kann.

Wohnungssuche beendet!

Keine 24 Stunden hat die Suche nach einer geeigneten Unterkunft gedauert! Wer hätte das gedacht!? Man muss aber dazu sagen, dass wir unheimlich viel Glück hatten. Aber der Reihe nach…

Angefangen hat unser Tag mit einer Busfahrt zur zweitgrößten Fakultät in Las Palmas, dem “Campus del Obelisco”. Dort haben wir das schwarze Brett aufgesucht und sämtliche Anzeigen mit den Stichworten “se aquilar” abfotografiert.

Schwarzes Brett

Allerdings war der Weg zum Unigelände umständlicher als erwartet. Das Bussystem (Guagua) ist im Vergleich zu unserem eine einzige Katastrophe! – Bushaltestellenschilder sind nur aus 10m Entfernung zu erkennen, die Haltestellen in entgegengesetzer Fahrtrichtung liegen am anderen Ende der Stadt, Namensschilder oder ähnliches gibt es an den Haltestellen ebenfalls nicht und im Bus selbst werden die Haltestellen auch nicht angesagt. Dadurch sind wir zwei Stationen eher ausgestiegen und konnten einen schönen Fußweg in der Sonne bei 30° hinlegen. Immerhin haben wir unterwegs eine Tankstelle gefunden, wo wir 10er-Busfahrkarten (Bonos) kaufen konnten.

Anschließend haben wir eine Wohnungsbesichtigung in der Nähe der größten Einkaufsstraße von Las Palmas wahrgenommen, der “Mesa y Lopez”. Den Termin haben wir uns vorab schon in Deutschland per Mail organisiert. Die erste 3-Zimmer-Wohnung war allerdings nicht zumutbar, so dass wir schnell in die nächste geflüchtet sind. Dort standen uns 4 Zimmer zur Verfügung, aber auch diese Wohnung hat uns nicht gerade umgehauen und hätte uns zudem etwa 1200€ im Monat gekostet. Und auch die Lage war nicht gerade der perfekt, da der Weg zum Strand über 10 Minuten gedauert hätte.

Anschließend sind wir zurück ins “Miami” und haben die Nummern vom schwarzen Brett abtelefoniert. Überraschenderweise konnten wir schon um 15Uhr die nächste Besichtigung vereinbaren. Hinzu kommt, dass die Vermieterin aufgrund ihres deutschen Mannes ein wenig deutsch sprechen konnte. Treffpunkt war der “Plaza de España”, von dem es in die nahgelegene 3-Zimmer-Wohnung ging. Bei der Besichtigung war außerdem noch die Tochter der Vermieterin mit dabei, welche perfektes Deutsch spricht. Aber nun zur eigentlichen Wohnung: geile Küche, sehr sauber, große Räume, zwei Bäder und mit allem ausgestattet. Bevor ich mit einer umständlichen Beschreibung anfange, schaut euch besser einfach die Bilder in der unteren Galerie an.

Einziger Nachteil der Wohnung ist, dass noch kein Internet zur Verfügung steht. Darum müssten wir uns die nächsten Tage selber kümmern, aber sollte ja nicht all zu schwer werden. Dafür ist die Lage um so cooler – keine 5 Minuten zum Carteras Strand und sämtliche Einkaufsmöglichkeiten direkt um die Ecke.

Jetzt musste wir nur noch die Zusage der Vermieterin bekommen, welche am Abend noch zwei weitere Besichtigungen mit irgendwelchen hässlichen Italienern hatte. Mit ein wenig Überzeugungsarbeit konnten wir sie aber dazu bringen, diese beiden Termine abzusagen und stattdessen am Abend die Wohnung an uns zu übergeben. ¡Vamos!