Kontoeröffnung & Internet

Nachdem wir gestern den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüssel bekommen haben, mussten wir uns heute um den Internetanschluss kümmern. Die Wohnung besitzt zwar eine Internetleitung sowie drei alte (!) Router, jedoch müssen wir uns selbst um einen Vertrag mit einem spanischen Anbieter kümmern. Die ca. 28 Jahre alte Tochter der Vermieterin, die perfekt deutsch und spanisch spricht, war gestern netterweise schon mit uns bei zwei Läden. Diese waren jedoch so überlaufen, dass wir nicht wirklich weiterkamen. Also machten wir uns heute morgen Gedanken, wie wir weiter vorgehen. Voraussetzung für den Abschluss eines Internetvertrages ist ein spanisches Konto, wo die monatliche Grundgebühr abgebucht werden kann.

Deswegen machten wir uns auf den Weg zu einer spanischen Bank und fragten nach einem Konto für Nicht-Residenten (“cuenta corriente para noresidentes”). Die Dame am Schalter verwies uns weiter zu einer anderen Bank 50 m weiter in der Straße. In dieser Bank namens “bancaja” wurden wir freundlich empfangen und mit einer Mischung aus spanisch und englisch verstanden wir uns auf Anhieb mit der Sachbearbeiterin. Zu unserer Verwunderung kostet das Konto nichts – keine Eröffnungs-, Transfer, oder Kontoführungsgebühren! Die EC-Karte inkl. Online-Banking ist ebenfalls gratis für Kunden unter 26 Jahren. Wir hatten eigentlich mit relativ hohen Gebühre gerechnet, da wir noch keine “tarjete de residencia” haben und noresidentes-Konten angeblich recht teuer sein sollen. 10 Minuten später standen wir bereits draußen mit den Kontounterlagen und überwiesen im Hotelzimmer gleich 100 Euro per Auslandsüberweisung (per IBAN-Nummer) auf das neue Konto. Das Thema spanisches Konto war somit bereits mittags erledigt.

Nach diesem Erfolgserlebnis dachten wir es geht so weiter und wir gingen – nach einem kleinen Abstecher im beeindruckenden Kaufhaus El Muelle in der Hafengegend –  zum nächsten Shop des Internetanbieters Ono. Dort standen wir allerdings um 13:30 Uhr vor verschlossenen Türen, da schon Siesta war. Diese geht bei kleineren Geschäften etwa von 13-17 Uhr, was in Deutschland wohl undenkbar ist.

Wir waren uns einig, dass wir uns der spanischen Kultur ja auch etwas anpassen müssen (Thema Integration…) und beschlossen ebenfalls Siesta am Canteras-Strand zu machen. Die ersten Stunden, die wir uns nach dem ganzen Organisationstress nahmen um mal etwas zu entspannen und das erste Atlantik-Bad feierlich zu vollziehen. Der Strand war sehr gut gefüllt (ca. 98 % Spanier) und es war absolut traumhaft. Durch die Wolken, die am Berg Pico de Nieves hängen bleiben, ist es in Las Palmas immer leicht bewölkt. Dies ist aber sehr angenehm, da man nach einer halben Stunde knalliger Sonne auch mal zehn Minuten leichte Bewölkung gut vertragen kann.

Um 18 Uhr ging unsere Suche nach einem Internetprovider weiter. Im Ono-Shop erfuhren wir, dass ein ADSL-Vertrag eine Mindestlaufzeit von 18 Monaten hat. Bei einer vorzeitigen Kündigung nach fünf Monaten würden 150 Euro Gebühr fällig. Die monatliche Gebühr beträgt stolze 39,90 Euro, Installation inkl. Wifi-Router ist gratis. Leicht geschockt von den Preisen verließen wir den Laden. Wir stellten fest, dass die Preise im Internet Lock-Preise sind, die z.B. nicht die recht hohen Leitungsgebühren umfassen. Weiter ging es noch zu Orange und Vodafone, wo man im Laden jeweils eine Nummer ziehen muss wie in Deutschland in der Behörde. Man wird dann aufgerufen, wenn ein Berater frei ist. Auch dort wurden wir nicht wirklich glücklich wegen zu langer Mindestlaufzeiten. Gegenüber den angebotenen Surf-Sticks, die zwar monatlich kündbar sind,  sind wir noch skeptisch (zu Recht???). Wir bezweifeln, dass die Geschwindigkeit ausreicht für drei parallel surfende Studenten. Zudem gibt es eine Begrenzung von 2  GB Traffic, die bei Erreichen dazu führt, dass die Geschwindigkeit noch weiter reduziert wird…Bei dem letzten uns bekannten Anbieter Movistar konnten wir uns leider nicht mit der Verkäuferin wirklich verständigen, was uns bislang eigentlich das erste mal hier seit unserer Ankunft passiert ist. Insofern ist das Thema Internet erstmal noch weiter offen.

Als Abschluss des Tages brachten wir schon einmal unserer Koffer rüber in unsere Wohnung, da wir morgen aus dem Apartmenthotel Miami ausziehen. Nach den etwa 20 Minuten Fußweg an der Promenade vom Parque Santa Catalina zu unserer neuen Wohnung, kauften wir noch schnell im naheliegenden Supermarkt Mercadona ein. Dieser wird in erster Linie von den Spaniern zum Einkaufen benutzt und ist dementsprechend günstig. Der Laden ist riesig und das Sortiment ist umfangreicher als bei Edeka, Spar oder Rewe in Deutschland. Kurz vor Ladenschluss um 21:15 Uhr gingen wir mit den Zutaten für ein feierliches Festmahl (Spaghetti Bolognese…) in unsere Wohnung mit der perfekt ausgestatteten Küche. Die Zubereitung mit Hilfe des “Touch-Pad-Herds” war schnell gemacht, so dass wir endlich essen konnten.

Der Tag war wieder einmal sehr laufintensiv und uns tun die Beine extrem weh. Vielleicht sollten wir mal umswitchen von Flip Flops auf festeres Schuhwerk. Organisatorisch sind wir soweit eigentlich komplett durch bis auf den (extrem wichtigen) Internetanschluss um den wir uns weiter kümmern werden. Bis dahin werden wir auf Bars an der Promenade ausweichen wo man mit Laptops freies WLAN nutzen kann.

Tag 1 in Las Palmas

Heute war der heißersehnte Tag endlich gekommen: Der Start in unser Auslandssemester in Las Palmas! Nach einem im Großen und Ganzen angenehmen Flug von 4,5 Stunden sind Pat und ich bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad aus dem Flugzeug gestiegen.

Unsere erste Handlung war also erstmal, Pullover und Jacke auszuziehen und im Koffer zu verstauen. Mit randvollem Handgepäck, Laptop in der Hand und Koffer machten wir uns am Flughafen auf die Suche nach dem Bus (=”Guagua”) der Linie 60, der uns nach Las Palmas bringen sollte. Der Flughafen liegt im Osten der Insel und relativ zentral zwischen Touristenhochburgen im Süden und Las Palmas im Norden.

Vorbei an allen Pauschaltouristen, die von Reisebegleitern in Richtung ihrer Transfer-Busse geführt wurden, irrten wir etwas planlos durch die Gegend. Nachdem wir drei Leute gefragt hatten und wir einmal in jeder Ecke des Flughafens waren, fanden wir auch endlich die Bushaltestelle. Für 2, 70 €/Person fuhren wir innerhalb von 25 Minuten über sehenswerte Schnellstraßen an der Küste nach Las Palmas herein.

Angekommen an der Endhaltestelle Parque Santa Catalina schlenderten wir rüber zu unserem Apartmenthotel Miami, wo wir uns für die ersten 3 Tage für stolze 16 Euro pro Nacht und Person online eingemietet haben. Hier traten jedoch erneut Schwierigkeiten auf: Check-In ist laut Aushang nur zwischen 10 und 16:30 Uhr möglich. Da wir um 16:45 Uhr ankamen, standen wir vor verschlossenen Türen…

Als wir uns gerade noch fragten, was wir jetzt am besten tun sollten, kamen drei Franzosen an, die ebenfalls einchecken wollten. So standen wir zu fünft vor der Tür und kamen auch nicht weiter. Wenigstens waren wir nicht alleine in unserem Schicksal und wir hatten Hoffnung mit Hilfe der Franzosen irgendwie jemanden an die Reception zu bekommen. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, handelte es sich um zwei Erasmus-Studenten (Architektur) und einen Vater. Keiner konnte spanisch und nur einer konnte etwas englisch. Sehr beruhigend, hier noch weitere Erasmus-Studenten zu treffen, die sprachlich noch schlechter sind als wir!

Lösung für unser Problem war schließlich eine weitere Französin, die um die Ecke kam und bereits eingecheckt war. Diese war ein echtes Sprachentalent und konnte gut spanisch und englisch. Nach einer weiteren halben Stunde war die Nummer von einer Hotel-Mitarbeiterin ausfindig gemacht, die kurze Zeit später eintraf (sie war nur wenige Meter entfernt im Pub…). Mit insgesamt zwei Stunden Verspätung waren wir endlich im Zimmer und konnten unsere Sachen erstmal in die Ecken feuern. Unser Zimmer hat eine kleine Kochnische, Waschmaschine und kostenloses W-LAN – für die ersten drei Tage der Wohnungssuche also top.

Danach sind wir erstmal mit Flip Flops die 300 Meter an den schönen Canteras-Strand. Der Strand ist der zweitgrößte Stadtstrand weltweit nach Rio de Janeiro und hat ein ganz besonderes Flair. Die Promenade mit den vielen Restaurants war sehr gut gefüllt und nach einem ersten Foto, das die Schönheit des Strandes nicht 100%ig widerspiegelt, haben wir uns nach einem Restaurant umgesehen. Wir ließen uns schließlich bei einem Chinesen nieder und gönnten uns Bratnudeln und Bier. Das eiskalte Bier kam genau richtig, da wir völlig ausgedörrt waren. Dies war uns sogar ein weiteres Foto wert, da das Bier so kalt war, dass der Bierschaum leicht angefroren war.

Danach haben wir noch einen kleinen Einkauf erledigt und haben uns auf Grund der verstrichenen Zeit beim Check-In entschieden, nicht mehr die Wohnung von außen zu begutachten, bei der wir morgen Mittag einen Besichtigungstermin haben. Morgen ist ab morgens 8 Uhr den ganzen Tag Wohnungssuche angesagt. Startpunkt wird zunächst die Universidad sein, wo die Vermieter ihre Wohnungsanzeigen angeblich sehr zahlreich an einem schwarzen Brett platzieren. Wir werden morgen berichten, ob wir bereits unsere Traumwohnung gefunden haben!

Koffer sind gepackt

Morgen ist es endlich soweit! Aus einer anfangs unbedeutenden Idee wird tatsächlich Wirklichkeit. Unser Flieger startet aus Hamburg geradewegs Richtung Sonne, Strand und Meer – zumindest trifft das auf Andi und mich zu. Nils wird uns erst am kommenden Montag folgen und pünktlich zur Welcome-Week eintreffen.

Bis dahin schauen wir uns nach einer geeigneten Unterkunft um. Einen ersten Termin am Donnerstag gibt es bereits, allerdings sahen die Bilder der Wohnung nicht all zu vielversprechend aus. Trotzdem werden wir uns die Wohnung natürlich ansehen – solange wir in der Nähe des Canteras Strand wohnen, ist uns so ziemlich alles Recht.

Canteras Strand

Damit wir die ersten Tage nicht auf der Straße übernachten müssen, teilen wir uns beide ein Doppelzimmer mitten in der Innenstadt von Las Palmas. Von dort aus werden wir uns dann auf Wohnungssuche begeben.

Jetzt heißt es aber erstmal den Flug unbeschadet zu überstehen…

Der Countdown läuft…

“Wie schnell die Zeit vergeht…!” Diesen Spruch kann man eigentlich nicht mehr hören, doch momentan denke ich tatsächlich, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Vor wenigen Wochen waren wir noch mitten im Lernstress des berüchtigten 4. Semesters, nun sind es keine 25 Tage mehr bis zum Abflug nach Las Palmas.

Spätestens nachdem heute auch das letzte Klausurergebnis kam und wir damit alle Klausuren bestanden haben, beginnt nun der letzte organisatorische Teil der Reise. Themen wie Auslandskrankenversicherung oder Gepäcklimits sind noch endgültig zu klären bevor es endlich losgeht.

Las Canteras

Eine Wohnung in Las Palmas haben wir übrigens noch nicht. Patrick und ich werden ab dem 1.9 versuchen vor Ort (einige Tage vor dem großen Studentenansturm aus aller Welt) eine Wohnung in der Nähe vom berühmten Las Canteras – Strand zu finden.

Hier noch einmal der weitere Zeitplan:

01.09: Abflug von Patrick und Andreas

06.09: Abflug von Nils

06.09 – 10.09: Welcome Week der Universidad de Las Palmas

13.09: Semesterbeginn